Max Slevogt, Nächtlicher Park, 1917
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Mit schnellen Pinselstrichen in Blau-, Grün-, Braun- und Rottönen komponiert Max Slevogt das Gemälde eines nächtlichen Parks mit dichtem Baumbestand. Schemenhafte Laubbäume wachsen zum nachtblauen Himmel empor. Das Licht eines unsichtbaren Mondes scheint einen schmalen, holprigen Pfad zu beleuchten, der tiefer ins Dickicht führt.
Es bleibt dem Betrachter überlassen, ob er den Wald als einen beschützenden oder unheimlichen Ort empfindet. Ob er dem Weg neugierig folgen oder das Gehölz lieber hinter sich lassen würde. In jedem Fall ist es Max Slevogt, einem der Hauptvertreter des deutschen Impressionismus, meisterhaft gelungen, die visuellen Eindrücke eines Waldes in nächtlichem Licht auf die Leinwand zu bannen. Und eine weitere Intention, die der Künstler stets mit seinen Gemälden verfolgte, ist erfüllt: Das Werk mit seiner geradezu märchenhaften Atmosphäre regt die Fantasie des Betrachters an.
Entstanden ist das Nachtstück dem Titel zufolge auf dem Slevogthof Neukastel. Das Herrenhaus seiner Schwiegereltern, das der Maler 1914 ersteigerte, liegt, gesäumt von Wiesen und Wäldern oberhalb des Dorfes Leinsweiler auf einem Hügel des Pfälzer Waldes. Ein inspirierendes Terrain für Slevogts impressionistische Freilichtmalerei.
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