Alexej von Jawlensky, Variation
© public domain
Farbige Flächen in Blau-, Rot- und Grüntönen vereinen sich in dem Gemälde Variation zu einer Komposition, die an eine Landschaft erinnert.
Das Gemälde steht in der Tradition der Variationen über ein landschaftliches Thema, die das Werk des russischstämmigen Expressionisten Alexej von Jawlenski nach 1914 mehrere Jahre lang bestimmen. Bei diesen, im Schweizer Exil entstandenen Gemälden dienen Bildelemente wie abstrahierte Bäume oder Büsche als Metaphern für unsichtbare seelische Zustände. Jawlenski äußert sich selbst in einem Brief dazu:
„Ich verstand, daß ich nicht das malen mußte, was ich sah, sogar nicht das, was ich fühlte, sondern nur das, was in mir, in meiner Seele lebte. […] Die Natur, die vor mir war, soufflierte mir nur. […] Anfangs war es sehr schwer. Aber nach und nach konnte ich leicht mit Farben und Formen das finden, was in meiner Seele war.“ (Jawlenski, Alexej: An P. Willibrord Verkade. In: Das Kunstwerk. 2. Jg., Heft 1/2, 1948, S. 49)
Typisch für Jawlenski-Gemälde nach 1914 ist das leinenstrukturierte Papier, das der Künstler in der Schweiz kennen und als Bildträger schätzen lernte. Es dient noch heute zur Beurteilung der Echtheit von Jawlenski-Gemälden.