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Ndoma bedeutet in der Sprache der Baule „Doppelgänger“. Und tatsächlich handelt es sich bei dieser fein gearbeiteten Maske um das idealisierte Porträt einer real existierenden Frau, die für ihre Anmut, Tugend oder ihre Bedeutung in der Gruppe verehrt wurde.

Das ebenmäßige Gesicht mit gewölbter Stirn, halb geschlossenen Augen, einer langen graden Nase und einem kleinen, sinnlichen Mund entspricht dem Inbegriff von Schönheit in der Baule-Kultur. Symmetrisch angeordnete Messingnägel an Mund, Kinn, Nasenwurzel und Stirn sowie das zu zwei Knoten aufwändig frisierte Haar steigern die harmonische Ausgewogenheit der Maske noch. Skarifizierungen, wie hier an Schläfen und Wangen, gelten bei den Baule als Zeichen der Zivilisation und heben den menschlichen, verschönerten Körper vom „nackten“, unkultivierten Tierleib ab.

Nur die besten – ausschließlich männlichen – Tänzer dürfen bei Zeremonien solch eine kostbare Ndoma-Maske tragen. Dabei werden sie oft von der Frau, die die Maske repräsentiert, begleitet. Bei den seltenen und kurzen Gelegenheiten, zu denen die Masken in Erscheinung treten, lassen die Frauen in der Gemeinschaft alles stehen und liegen, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Das brachte den Masken den Spitznamen alie kora ein, „das Essen brennt an“.

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Maske ndoma

Afrikanische Kunst

DatierungAnfang 20. JahrhundertEthnieBauleLandCôte d'IvoireMaterialHolz, MetallMaßeH: 26 cmShare

Museum Obentraut3

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