Zum Inhalt springen Direkt zum Footer
Suche
Close this search box.

Männliche Zauberfigur

Die Zauberfigur nkisi beeindruckt durch ihre klaren geometrisch-stilisierten Konturen und ihr ausdrucksstarkes Gesicht. Große konisch hervortretende Augen, die kräftige metallbeschlagene Nase und der geöffnete Mund mit erhabenen Lippen zeugen von handwerklichem und künstlerischem Können. 

Auffällig ist der Kopf- und Halsschmuck der Figur. Aus Tierhaut sowie Tierhörnern bestehend, verbirgt er vermutlich zauberkräftige Substanzen. Denn mankisi dienten als Medium für spirituelle Kräfte: Sie vermittelten zwischen Ahnen und Lebenden und hielten Unheil fern. Darüber hinaus sicherten sie Fruchtbarkeit und Wohlstand und konnten in die Zukunft blicken. Auf diese Weise kamen sie der ganzen Gemeinschaft zu Gute.

So war es auch das gesamte Dorf, das bei ihrer Herstellung zusammenarbeitete: Häuptlinge und Älteste gaben einen nkisi in Auftrag, die Gemeinschaft fällte einen vom Ritualexperten nganga ausgewählten Baum und ein begabter Schnitzer fertigte die Skulptur an. Zuletzt fügte der nganga ihr eine Mischung aus magischen Ingredienzien, bishimba, bei.

Zum Schutz der Zauberfigur errichtete man einen Unterstand an einem öffentlichen Ort, z.B. im Dorfzentrum. Dort wurde sie von einem Wächter betreut und durch Beschwörungsrituale aktiviert. Auch Prozessionen mit dem nkisi fanden statt und regelmäßig wurde seine Kraft etwa durch das Besprengen mit Hühnerblut wieder aufgeladen. So wurde sichergestellt, dass die Zauberfigur in Träumen oder Besessenheitsritualen zu der Gemeinschaft sprach und Einheit und Wohlergehen des Dorfes garantierte.

Zurück zur Übersicht

Männliche Zauberfigur nkisi
(pl. mankisi)

Afrikanische Kunst

Datierungvor 1920EthnieSongyeLandDR KongoMaßeH: 77,5 cmShare

Museum Obentraut3

Obentrautstraße 3a
55218 Ingelheim-Großwinternheim

+49 (0)6130 94 93 282
info@kunstimaltenweingut.de

Stiftung Gemünden und Freunde © 2022. ALL RIGHTS RESERVED.