Karlheinz Oswald, Stelena 1 und Stelena 2, 2021
© Karlheinz Oswald, 2022
Selbstbewusst und fokussiert zeigt Karlheinz Oswald eine junge Frau in seinem Gemälde von 2012. Ungekünstelt und dennoch elegant sitzt sie in einem schwarzen Minikleid auf einem Hocker aus Stahlrohr. Ihr Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt. Das locker fallende schulterlange schwarze Haar umspielt ihr attraktives Gesicht mit vollen Lippen und großen, grau geschminkten Augen. Diese sind niedergeschlagen, denn der Blick der Frau konzentriert sich auf einen schwarzen Gegenstand, wahrscheinlich ein Smartphone, in ihren Händen. Ein leichtes Schmunzeln lässt sich erahnen, doch bleibt es der Fantasie des Betrachters überlassen, sich vorzustellen, was die Porträtierte gerade sieht oder liest.
Karlheinz Oswald bedient sich einer alltäglichen Situation, um ein Kunstwerk zu schaffen. Typisch für seine Gemälde ist seine dynamische Handschrift, die sich im Zusammenspiel von schneller, präziser Zeichnung und expressivem Farbauftrag offenbart. Details, etwa Hände und Finger des Modells, sind skizzenhaft und lösen sich in Farbe auf. Klar herausgearbeitet aber sind die feinen Gesichtszüge und der wohlgeformte Körper, die sich zum lebendigen Porträt einer modernen, erfolgreichen und schönen Frau zusammenfügen.
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