Gustl Stark, Der Acker
© Edgar Stark, 2023
Fruchtbare schwarze Erde, junges Grün und eine Weite, die bis in den zartblauen Himmel reicht, all dies macht Gustl Stark für den Betrachter in seinem Prägetiefdruck „Der Acker“ erlebbar. Erinnerungen an die von Feldwirtschaft geprägten rheinhessischen Landschaften werden ebenso geweckt wie an die Farbigkeit historischer Atlanten oder das Experimentieren mit der Vogelperspektive in der frühen Kartographie.
Gustl Stark, der erste abstrakt arbeitende Mainzer Künstler, interpretiert in „Der Acker“ das klassische Genre der Landschaftsmalerei neu: Schwere, dem Boden verhaftete horizontale Linien gewinnen durch das vom Künstler entwickelte Verfahren des Prägetiefdrucks Dreidimensionalität. Fast wirkt es, als habe soeben ein Bauer mit seinem Pflug tiefe Furchen in die feuchte Erde gegraben. Im oberen Bildbereich hingegen weitet sich der Blick. Luftig leicht scheint das Auge über eine bräunlich-grüne Ebene zu schweben, angezogen vom lichten Blau des Horizonts. Mit Schraffuren, Linien, Schummerungen und dem meisterhaften Einsatz von Farbe schafft Gustl Stark Perspektive. So ermöglicht er dem Betrachter ein Raumerlebnis, das mit etwas Fantasie sogar dazu verleiten könnte, in der Abstraktion Berge und Bäume, Wege und Weiler zu entdecken.
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