Rund 4000 Jahre alt ist dieses wunderbare Tiergefäß in Form eines abstrahierten Stiers. Der relativ kleine Kopf ragt hoch empor. Er weist nach vorne gebogene Hörner, darunter liegende kleine Ohren, schwarz aufgemalte Augen und sogar Nüstern auf. Durch seine Schnauze ist ein Eisenring gezogen, der den ursprünglichen Bronzering ersetzt.
Ein langer Zylinder bildet den Körper, Vorder- und Hinterbeine werden durch flache Quader angedeutet. Achsen mit Rädern ersetzen die Klauen. Sogar die Wamme, die Halsfalte des Stiers, ist angedeutet und hat eine ähnliche Form wie der Schwanz am Hinterteil. Eine zylindrische Eingussöffnung am hinteren Rücken betont den Gefäßcharakter der Plastik.
Bis heute konnte nicht abschließend geklärt werden, welche Funktion solche Tiergefäße auf Rädern in der Kultur der Syro-Hethiter hatten. Es wurde vermutet, dass es sich dabei um Spielzeuge handelte. Doch wahrscheinlicher ist, dass sie als luxuriöses Tafelgeschirr dienten oder in häuslichen kultischen Praktiken Verwendung fanden.