Unbekannter Künstler, Mandarintuch
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Seit dem 14. Jh. gaben Mandarintücher im Chinesischen Kaiserreich Auskunft über den Rang ihres Trägers. Je nachdem, welches Tier diese kunstvoll bestickten Buzi zeigten, handelte es sich um einen Zivilbeamten, einen Militärgeneral oder gar ein Mitglied der kaiserlichen Familie.
Bei dem hier dargestellten Vogel, der seine Schwingen ausgebreitet hat und sich in Richtung der kleinen runden Sonne erhebt, könnte es sich aufgrund seiner herrlichen Schwanzfedern um einen Pfau handeln. Sein Träger gehörte somit dem 3. Zivilrang an.
Mandarintücher, die wie hier einen mittigen Schnitt aufweisen, waren auf Brusthöhe an der mantelartigen Robe angebracht. In geschlossenem Zustand der Amtstracht zeigte sich also das ganze Bild. Auch auf dem Rücken der Robe trugen die Mandarin, wie die Beamten in der Ming- und Qing-Dynastie genannt wurden, solche bestickten Buzi, die hier freilich nicht geteilt werden mussten.