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Lovis Corinth, Walchensee

Lovis Corinth, Walchensee, 1924
© public domain

Seit seinem ersten Aufenthalt zum 60. Geburtstag 1918 begeistert der oberbayerische Walchensee den in Berlin lebenden Maler Lovis Corinth. Die Faszination ist so groß, dass die Familie 1919 ein Grundstück in Urfeld am Nordufer des Sees erwirbt und dort ein Sommerhaus errichten lässt. Von seinem ans Schlafzimmer angrenzenden Balkon im ersten Stock genießt Corinth den weiten Blick über die Bergwelt, und es kommt vor, dass er noch im Nachthemd zu Pinsel und Farbe greift, um in der kühlen Morgenluft seine expressiven Meisterwerke der Landschaftsmalerei zu schaffen.

Alle Aquarelle dieser herausragenden Spätphase sind pleinair entstanden, so auch „Walchensee“, gemalt während des letzten Sommers, den der Maler in Urfeld verbringen konnte. Zur Seite gezogen scheint ein Vorhang von Bäumen links im Bild. Er gibt den Blick frei auf den sanft abfallenden Wiesenhang und kleine rotbraune Häuser weit unten am Seeufer. Protagonisten des Bildes aber sind der Jochberg mit seinen bewaldeten Hängen und zartgrünen Almen und natürlich der Walchensee selbst, dessen dunkles Blau am Fuß des Berges erstrahlt. Es bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen, ob er im Schatten auf dem Wasser ein Seeungheuer mit spitzen Zähnen erkennen möchte. Corinth selbst kannte auf jeden Fall die Sage vom riesigen Waller, dem die Einheimischen jedes Jahr einen geweihten Goldring in die Tiefen des Sees werfen, damit er Land und Leute nicht mit einem Schlag seiner ungeheuren Schwanzflosse überschwemmt.

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Bildende Kunst, Grafik

KünstlerLovis Corinth (1858 - 1925)Titel, JahrWalchensee, 1924Material, TechnikAquarell auf PapierMaße50,4 x 61 cmShare

Museum Obentraut3

Obentrautstraße 3a
55218 Ingelheim-Großwinternheim

+49 (0)6130 94 93 282
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