Lebensgroß ist dieser südostasiatische Buddha in festlichem Gewand. Der Erleuchtete steht aufrecht auf einem runden Lotussockel. Seine edle Bekleidung ist gekennzeichnet durch opulenten Faltenwurf und gesäumt von feinsten Stickereien. Bunte Glasspiegelchen und -steine zieren sowohl die Bordüren wie auch das Diadem, in dem mittig ein besonders großer Stein über der hohen Stirn erstrahlt. Das Gesicht weist feine, ebenmäßige Züge auf. Die elegant geschwungenen Augenbrauen berühren sich über der Wurzel der langen, schmalen Nase. Die Augen sind leicht niedergeschlagen und das gesamte Antlitz strahlt Ruhe und Erhabenheit aus.
Schon früh etablierten sich in der Darstellung Buddhas körperliche Merkmale mit symbolischer Bedeutung: Die langen Ohrläppchen weisen darauf hin, dass Buddha in seiner Kindheit und Jugend ein Prinz war und schweren Ohrschmuck trug. Was aussieht wie ein Haarknoten, wird im Sanskrit als ushnisha bezeichnet, ein Schädelhöcker, der die Weisheit des Erleuchteten sichtbar machen soll. Auch die Haltung der schmalen, langgliedrigen Hände, mudra, ist von Wichtigkeit. Da der Gestus dieser Statue sehr selten ist, ist auch seine Interpretation nicht eindeutig. Eventuell zeigt die Handhaltung an, dass der Buddha bereit ist, zuzuhören.