Eine besonders seltene Szene haben kunstfertige Gelbgießer in den birmanischen Shan-Staaten hier dargestellt: Sechs Figürchen reihen sich hintereinander auf ein Gefährt, das an einen Schlitten erinnert. Bei den vier vorderen in lange Gewänder gehüllten Personen handelt es sich vermutlich um Mönche, die in ihren Händen Almosenschalen halten. Diesen „Almosengang“ wie er bis heute täglich in buddhistischen Ländern stattfindet, schließt die Figur des Buddha selbst ab. Gekennzeichnet ist der Erleuchtete durch seine in den Himmel aufragende ushnisha, die Schädelwölbung. Sie symbolisiert Buddhas Weisheit und wird bei südostasiatischen Figuren meist spitz emporragend dargestellt. Es bleibt ungewiss, was das längliche Gebilde in den Händen des Erleuchteten darstellt. Den Abschluss der kleinen Prozession bildet ein kleiner sitzender Diener.
Figurengruppen wie diese wurden in buddhistischen Tempeln aufbewahrt. Sie alle zeigen Szenen aus dem Leben des Buddha – von seiner wunderbaren Geburt bis zum Eingehen in das Nirvana.