Zum Inhalt springen Direkt zum Footer

Im äußersten Nordwesten Nepals an der tibetischen Grenze liegt der Distrikt Humla. Neben der Staatsreligion des Hinduismus ist in dieser abgeschiedenen Bergregion auch Animismus, also der Glaube an eine von Geistwesen beseelte Welt, anzutreffen. Jene Geistwesen hegen nicht nur gute Absichten, und so ist es die Aufgabe von Schamanen, die Dorfgemeinschaft vor Unheil zu bewahren. Hierfür schnitzen sie unter anderem archaisch anmutende, aufs Wesentliche reduzierte anthropomorphe Figuren. Einzeln oder auch in Gruppen werden sie in Hausschreinen oder am Ortsrand, auf Brücken und an Quellen aufgestellt. Dort sollen sie verhindern, dass Hexen oder Dämonen die Harmonie der Gemeinschaft stören, Krankheit verbreiten, Wege abschneiden oder Wasser verunreinigen.

So kam wohl auch dieser Schutzfigur mit ihren kräftigen, leicht angewinkelten Beinen, den überlangen dünnen Oberarmen und den durch Einkerbungen angedeuteten, vor der Brust gefalteten Händen eine wichtige Aufgabe zu. Geradezu hypnotisierend wirkt ihr Gesicht mit schmaler gerader Nase, horizontaler Mundöffnung und vor allem den engstehenden Augenhöhlen unter der stark vorgewölbten mit einfachem Ritzmuster verzierten Stirnpartie.

Zurück zur Übersicht

Asiatische Kunst

Datierung19. JahrhundertLand/RegionNepal, Distrikt HumlaMaterialHolzMaßeH: 88 cmShare

Museum Obentraut3

Obentrautstraße 3a
55218 Ingelheim-Großwinternheim

+49 (0)6130 94 93 282
info@kunstimaltenweingut.de

Stiftung Gemünden und Freunde © 2022. ALL RIGHTS RESERVED.